3. Preis beim städtebaulichen freiraumplanerischen Wettbewerb für das Baugebiet Längelter der Stadt Heilbronn

08.2019

Wir freuen uns über den 3. Preis beim städtebaulichen freiraumplanerischen Wettbewerb für das Baugebiet Längelter der Stadt Heilbronn, den wir mit den Humpert & Kösel Freie Architekten und Stadtplaner GmbH, Karlsruhe abgegeben haben.

Erläuterungen zu den von uns entworfenen Freiräumen:

Das Angebot der öffentlichen Freiflächen ermöglicht ungezwungene Begegnungen der Bewohner und die Bildung von Nachbarschaften. Sie bilden den Raum für die fuß- und radläufige Erschließung, schaffen Zonen für zentrale Spiel- und Aufenthaltsflächen und dienen der Regenrückhaltung.

Drei Freiraumachsen ziehen sich durch das Neubaugebiet in Nord-Süd-Richtung. Sie bringen Frischluft und verbinden die Quartiere mit der freien Landschaft. Ein weiterer Stich geht nach Osten, der das Neubaugebiet mit den bestehenden Quartieren verbindet.

Diese Freiraumachsen halten verschiedene Aktivitäten bereit, wie Bolz- und Spielplätze, Hunde- und Liegewiesen und Staudenpflanzungen, die die Biodiversität unterstreichen. Zudem wird über diese Achsen das Oberflächenwasser in die Retensionsflächen bzw. den Wolfsgraben geleitet.

Die mittlere Achse zieht sich von der Christiane-Herzog-Schule bis an den Rand des Bebauungsgebiets. Diese startet mit einem zentralen Platz, der als Begegnungsort von Schülern und Bewohnern dient. Er wird gerahmt von Gebäuden mit öffentlichen Nutzungen in den Erdgeschosszonen. Ein eingestellter Baukörper mit gastronomischer Belegung lädt zum Verweilen ein. Das Wasserspiel in der Mitte des Quartiersplatzes verbessert das Kleinklima und ist ebenfalls an das Entwässerungssystem angeschlossen.

Die Grünzüge werden naturnah ausgebildet und bieten gleichzeitig die erforderlichen Ausgleichsflächen für das Gebiet. Lockere Baumstellungen mit Obstgehölzen greifen das Motiv der Streuobstwiesen auf und lassen die Landschaft in den Siedlungsraum hineinfließen. Ein großer Teil des Baubestandes kann erhalten werden.

Entlang der Parkierung werden kleinkronige, blühende Gehölze vorgesehen, die keine Früchte tragen, wie Rotdorn (Crataegus laevigata), auf den Plätzen Zierobstgehölze und Nussbäume.

Ein weiteres ortsprägendes, besonderes Element ist der Panoramaweg. Er verläuft entlang der Hangkante zwischen Bauland und Kleingartenanlagen. Vor hier aus können die ökologisch hochwertigen Hangflächen mit Streuobstwiesen und Trockenmauern gut betrachtet werden.  Er verknüpft in Ost-West-Richtung das neue Wohngebiet und die bestehenden Quartiere mit dem westlichen Wegesystem. Des Weiteren bildet er einen Balkon zur offenen Landschaft und schafft so die Symbiose zwischen Wohnen und Naherholung.An seinem westlichen Endpunkt lädt er zu einem einmaligen Panoramablick auf den Heuchelberg ein.

Durch die Achsen und den verbindenden Panoramaweg wird eine Grünsystem geschaffen, welches sich zusammen mit den Gärten, Quartiersplätzen und Wohnhöfen durch das Gebiet zieht und Anschluss an die bestehenden Grünstrukturen hat.

Vielfältige Aktivitäten können dadurch bereits im Wohngebiet angeboten werden.

Südlich des Panoramawegs führt ein Weg durch die Kleingartensiedlung. Einzelne Terrassen, mit unterschiedlichen Attraktionen ergänzen den Nachbarschaftscharakter.

Trockenmauern, die in den Hängen eingebracht werden dienen Eidechsen als Habitat.

Streuobstwiesen und Wildblumenflächen unterstützen die Insekten- und Vogelvielfalt.

Kleingartenparzellen, die frei werden können in Zukunft zu Gemeinschaftsgärten umgenutzt werden. So könnte ein Garten als Grillfläche genutzt werden, die für Feste gemietet werden kann. Ein anderer Garten könnte mit Baumschaukeln und Hängematten bestückt werden um die Seele baumeln zu lassen.

 

 

 

 


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